In der Kabinettausstellung wird eine Soundinstallation von Talya Feldman zum Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 gezeigt.
Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, versuchte ein bewaffneter Rechtsextremist, in die Synagoge in Halle einzudringen. Als es ihm nicht gelang, mit Waffengewalt die Tür zu öffnen, ermordete er eine Frau auf offener Straße und später einen Gast in einem Döner-Imbiss.
„After Halle“ kreist um das Trauma des Überlebens und den Nachhall eines beinahe vollführten Massenmords. Die 10-Kanal-Soundinstallation von Talya Feldman setzt Stimmen von zehn Überlebenden des Anschlags in Szene – unter diesen auch ihre eigene. Zu hören sind die Melodien, die am Tag nach Beendigung des Gottesdienstes gesungen wurden. Diese meist textlosen Klänge – Nigunim genannt – sind oft Teil religiöser Handlungen und stehen für eine gemeinschaftliche spirituell-religiöse Erfahrung. Jeder individuellen Stimme ist in der Installation ein einzelner Lautsprecher zugeordnet, dessen Hülle den ethischen Code der Triage aufgreift.
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