Mit einer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland würdigt das Museum für Moderne Kunst das künstlerische Werk von Cameron Rowland (1988 in den USA geboren), das sich in seinen Objekten und Installationen mit dem wirtschaftlichen und juristischen Erbe der Sklaverei befasst.
Rowlands Werk verweist auf den historischen Ballast, der belanglosen Alltagsgegenständen anhaftet. Wenn er in seinen Werken etwa Perlen oder Messingarmreifen, sogenannte Manillen, auf dem Boden verteilt, bezieht er sich damit auf die Ausbeutung zur Zeit des Sklavenhandels: Studien zufolge wurden bis zu einem Drittel der aus Afrika versklavten Menschen gegen Tand wie Perlen und Manillen getauscht. Rowland lässt die komplexen Nachwirkungen der Sklaverei auch in seine Ausstellungsorganisation einfließen: So findet sich an vielen seiner Werke der Vermerk „Vermietung zum Selbstkostenpreis“: Diese Objekte, etwa eine gebrauchte Heckenschere oder ein Kinderwagen, werden vom Aussteller gemietet und stammen aus Polizeiauktionen, welche juristisch betrachtet wiederum das Erbe der Auktionen menschlicher Sklaven seit dem 17. Jahrhundert in sich tragen.
MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST - TOWER
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DI-SO 11-18 Uhr
MI 11-19 Uhr
Ein Museum der Stadt Frankfurt am Main
Führungen in Gebärdensprache, Führungen für Menschen mit Sehbehinderung
Ohne Barriere
WC Rollstuhlgerecht
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag