Bei der Suche nach ihrer Familiengeschichte entdeckte die Schriftstellerin Esther Dischereit familiäre Verbindungen zu einem Güterbodenarbeiter der Reichsbahn: Fritz Kittel. Ihm widmet sich diese Ausstellung.
Fritz Kittel hatte ihre Mutter und Schwester, die Jüdinnen Hella Zacharias und ihre Tochter Hannelore 1944 versteckt. Der Bahnangestellte überzeugte die beiden zunächst, ihn bei seiner Versetzung von Sorau (Polen) nach Heringen (Hessen) zu begleiten und gab sie dort anschließend bei den Behörden als seine Ehefrau und sein Kind aus. Dank Fritz Kittel haben Hella und Hannelore Zacharias die Schoa überlebt. Seiner eigenen Familie hat der Bahnarbeiter später nie von der mutigen Tat erzählt.
Esther Dischereit, die Tochter aus zweiter Ehe von Hella Zacharias, kontaktierte die Nachkommen von Fritz Kittel, nachdem sie die Geschichte ihrer Mutter entdeckt hatte. Beide Familien begaben sich 2019 auf die gemeinsame Suche nach Familienspuren von Polen nach Hessen. Die Kabinettausstellung „Wer war Fritz Kittel?“ präsentiert eine filmische Dokumentation dieser Spurensuche zusammen mit historischen Zeugnissen und autobiografischen wie auch literarischen Texten der Schriftstellerin Dischereit.
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