Nach dem Ersten Weltkrieg erlebten und erlitten die großen Städte in Deutschland und Österreich Veränderung auf allen Gebieten. Statt Monarchie waren demokratisch verfasste Republiken entstanden, mit allgemeinem freiem Wahlrecht für Männer und Frauen. Der Gewinn an Freiheit war jedoch zunächst begleitet von Nahrungsmittelknappheit, Wirtschaftskrise, Geldentwertung und vor allem von akuter Wohnungsnot. Schon während des Ersten Weltkrieges, aber auch danach waren kaum Wohnungen gebaut worden. Sowohl in Wien wie auch in den deutschen Großstädten wurde der zuvor durch private Bauspekulation betriebene Wohnungsbau zur vordringlichen Aufgabe der Gemeinde.
Nicht nur Frankfurt, auch Hamburg und Wien erlebten zwischen 1925 und 1933/34 eine Ära von forcierter Reform, die durch den Nationalsozialismus und den Austrofaschismus beendet wurde. Diese drei Städte schrieben, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise Städte- und Wohnungsbau-Geschichte:
– in Frankfurt das von Ernst May und seinem Team geplante anti-urbane Neue Frankfurt mit seinen Flachbau-Siedlungen im Grünen, eingefügt in eine „Stadtlandschaft“ aus „Trabanten“ und Grüngürtel;
– in Wien das rote Wien mit den „Gemeindebauten“, d. h. urbane, teils monumentale Komplexe im verdichteten Geschosswohnungsbau mit integrierten Gemeinschaftseinrichtungen;
– in Hamburg die durch Fritz Schumachers „modellmäßigen Städtebau“ gegliederte Wohnstadt Hamburg in mit halb geöffneten Baublocks im Geschosswohnungsbau.
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MO geschlossen
DI, DO-SO 10-18 Uhr
MI 10-20 Uhr
Ein Museum der Stadt Frankfurt am Main
weitgehend Barrierefrei
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag
