Erst vor wenigen Jahren ist sie selbstbewusst und kraftvoll in die internationale Kunstwelt vorgedrungen und bezeichnet sich selbst als „gefährlichste Künstlerin der Welt“: Zusammen mit ihrer Familie schlachtet Selma Selman (*1991) einstige Statussymbole wie Autos von Mercedes-Benz aus, um an die wenigen noch verwendbaren Edelmetalle zu gelangen. Laut sind in der Regel auch die sprachlichen Performances der Künstlerin mit Rom:nja-Hintergrund, in denen Wut und der Drang nach einer Umkehrung der Machtverhältnisse zum Ausdruck kommen. Selmans Kunst behandelt in unterschiedlichen Medien eindrucksvoll autobiografische Erfahrungen der Diskriminierung, der Gewalt, des Patriarchats und des Sexismus. Die SCHIRN widmet der Künstlerin eine große Soloausstellung mit eigens neu entwickelten Arbeiten. Eine Installation aus Mehrschalengreifern verweist mit dem poetischen Titel „Flowers of Life“ auf die Lebensgrundlage ihrer Familie, die mit dem Sammeln und Weiterverkauf von Metallschrott handelt. Zudem entsteht die Videoarbeit „Crossing the Blue Bridge“ über ihre Flucht in den Armen ihrer Mutter während des Bosnienkrieges.
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